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Kains Frau - Wer war sie?

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Ist sie nicht die Frau in der Geschichte, über die am meisten gesprochen wird?

Wir kennen noch nicht einmal ihren Namen, und dennoch kam sie 1925 in dem berühmten Prozeß gegen den Biologielehrer John Thomas Scopes zur Sprache, in dem der Staat Tennessee Herrn Scopes beschuldigte, Evolution gelehrt und somit ein Gesetz des Staates übertreten zu haben. Kains Frau wurde ebenfalls in den Filmen Inherit the Wind1 und Contact2 erwähnt und seit Hunderten von Jahren in vielen Ländern der Erde als Diskussionsthema aufgegriffen.

Skeptiker der Bibel haben durch die Frage nach Kains Frau immer wieder versucht, den Schöpfungsbericht aus 1. Mose als historisches Ereignis unglaubwürdig darzustellen. Leider sind die meisten Christen nicht in der Lage, eine befriedigende Antwort auf diese Frage zu geben. Infolgedessen ist die Welt der Meinung, daß sie unfähig sind, die Autorität der Heiligen Schrift und somit den christlichen Glauben zu verteidigen.

Nehmen wir zum Beispiel die geschichtlich bedeutsame Gerichtsverhandlung in Tennessee gegen Herrn Scopes. Der den christlichen Glauben vertretende Staatsanwalt William Jennings Bryan brachte es nicht fertig, die Frage hinsichtlich Kains Frau zu beantworten, als der Rechtsanwalt Clarence Darrow ihn danach befragte. Hier ist ein Auszug aus dem Verhandlungsbericht:

Frage: Haben Sie jemals herausgefunden, wer Kains Frau war?
Antwort: Nein, Herr Anwalt. Ich überlasse es den Agnostikern, dieser Frage nachzugehen.
Frage: Sie haben dies also niemals herausgefunden?
Antwort: Ich habe nie versucht, es herauszufinden.
Frage: Sie haben niemals versucht, es herauszufinden?
Antwort: Nein.
Frage: Die Bibel sagt doch, daß Kain eine Frau hatte, nicht wahr? Lebten zu der Zeit noch andere Menschen auf der Erde?
Antwort: Das kann ich nicht sagen.
Frage: Sie können es nicht sagen. Haben Sie jemals über diese Frage nachgedacht?
Antwort: Sie hat mich niemals beunruhigt.
Frage: Von dem Dasein anderer Menschen wird nicht berichtet, aber Kain besaß eine Frau.
Antwort: Das sagt die Bibel.
Frage: Sie wissen also nicht, woher sie stammte.3

Die Weltpresse hatte diese Verhandlung in den Mittelpunkt des Interesses gestellt, und was sie hörte, hat bis heute bedeutsame Auswirkungen auf das Christentum: Christen können den biblischen Bericht nicht verteidigen!

Erst vor kurzem wurde dasselbe Beispiel von Carl Sagan in seinem Buch Contact4 aufgenommen (das auf der Bestseller-Liste der New York Times erschien) und in dem gleichnamigen Film verwandt, der sich auf dieses Werk gründet.

Die in dem Buch erfundene Person Ellie berichtet, wie sie von der Frau des Pfarrers, Vorsteher einer kirchlichen Diskussionsgruppe, keine Antworten bekommen konnte:
Ellie hatte nie zuvor ernsthaft die Bibel gelesen… Deshalb las sie an dem Wochenende vor der ersten Unterrichtsstunde die Teile des Alten Testaments, die ihr wichtig erschienen, und versuchte dabei, unvoreingenommen zu sein. Sie merkte sofort, daß es in den ersten zwei Kapiteln des 1. Buches Mose zwei einander widersprechende Schöp-fungsgeschichten gab … und sie hatte Schwierigkeiten, genau heraus-zufinden, wen Kain nun geheiratet hatte.5

Geschickt führt Sagan eine Anzahl gewöhnlicher Fragen auf (Kains Frau inbegriffen), die Christen oft mit dem Versuch gestellt werden, zu ‘belegen,’ daß die Bibel voll von Widersprüchen ist und nicht verteidigt werden kann. Wahr ist, daß die meisten Christen diese Fragen wahrscheinlich nicht beantworten können! Aber es gibt sie—die Antworten! Da die Kirchen und Gemeinden im Unterrichten von Apologetik6 nachgelassen haben, besonders in Hinsicht auf das 1. Buch Mose, sind die meisten Gläubigen nicht in der Lage, “allezeit bereit zur Verantwortung [gegenüber] jedermann [zu sein], der Grund fordert der Hoffnung, die in euch ist, und das mit Sanftmütigkeit und Furcht.” (1. Petrus 3, 15)

Warum ist die Frage nach Kains Frau wichtig?

Viele Skeptiker haben die Behauptung aufgestellt, daß es auf der Erde Menschen anderer Abstammung gegeben haben muß, die keine Nachkommen Adams und Evas waren. Nur so hätte Kain eine Frau finden können. Diese Frage stellt vielen ein Hindernis dar, den Schöpfungsbericht aus 1. Mose mit nur einem Mann und einer Frau zu Beginn der Weltgeschichte anzuerkennen. Deshalb müssen Verteidiger des Evangeliums in der Lage sein, aufzuzeigen, daß alle menschlichen Wesen Nachkommen eines Mannes und einer Frau (Adam und Eva) sind—da nur deren Nachkommen errettet werden können! Aus diesem Grunde ist es wichtig, daß Gläubige die Frage hinsichtlich Kains Frau beantworten und deutlich darlegen können, daß sie ein Nachkomme Adams und Evas ist.

Bibellesung: 1. Mose 4, 1 - 1. Mose 5, 5

“Woher stammte Kains Frau?” ist eine der Fragen, die Schöpfungslehrer in ihren Seminaren oftmals behandeln. Um sie zu beantworten, benötigen wir zuerst einige Hintergrundinformationen in Bezug auf die Bedeutung des Evangeliums.

Der Erste Mensch

“Derhalben, wie durch einen Menschen die Sünde ist gekommen in die Welt und der Tod durch die Sünde, und ist also der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, dieweil sie alle gesündigt haben.” (Römer 5, 12)

In 1. Korinther 15, 45 lesen wir, daß Adam “der erste Mensch” war. Gott begann nicht mit der Erschaffung einer ‘Rasse’ von Menschen.

Die Bibel macht deutlich, daß nur die Nachkommen Adams errettet werden können. Römer 5 lehrt uns, daß wir sündigen, weil Adam gesündigt hat. Die Todesstrafe, die Adam aufgrund seiner Sünde des Ungehorsams erhielt, ist auch auf alle seine Nachkommen übertragen worden.

Da Adam das Haupt des menschlichen Geschlechtes war, als er ‘fiel’, ‘fielen’ auch wir. Somit sind wir alle von Gott getrennt. Die endgültige Folge der Sünde würde ewige Trennung von Gott in unserem sündigen Zustand sein. Die gute Nachricht jedoch ist, daß es für uns einen Weg gibt, zu Gott zurückzukehren.

Da ein Mensch Sünde und Tod in die Welt gebracht hatte, benötigte das menschliche Geschlecht (alle Nachkommen Adams) einen sündlosen Menschen, um die Strafe für Sünde—die Todesstrafe—auf sich zu nehmen. Die Bibel lehrt jedoch, daß “sie allzumal Sünder [sind].” (Römer 3, 23) Wie lautete die Lösung?

Der Letzte Adam

Gott sorgte für einen Weg, um den Menschen aus seinem verlorenen Zustand zu befreien. In 1. Korinther 15 erklärt Paulus, daß Gott einen anderen Adam berief! Der Sohn Gottes wurde Mensch—ein vollkommener Mensch—und mit uns verwandt! Er wird “der letzte Adam” (1. Korinther 15, 45) genannt, da er die Stelle des ersten Adam einnahm. Er wurde das neue Haupt und konnte, da er sündlos war, die um der Sünde willen erforderliche Todesstrafe auf sich nehmen:

“Sintemal durch einen Menschen der Tod und durch einen Menschen die Auferstehung der Toten kommt. Denn gleichwie sie in Adam alle sterben, also wer-den sie in Christo alle lebendig gemacht werden. (1. Korinther 15, 21.22)

Christus erlitt den Tod am Kreuz und vergoß dabei sein Blut (…und ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung”—Hebräer 9, 22), so daß diejenigen, die ihr Vertrauen in sein Werk am Kreuz setzen, ihre Sünde des Ungehorsams (in Adam) bereuen und mit Gott versöhnt werden können.

Daher können nur Nachkommen des ersten Menschen (Adam) erlöst werden.

Alle verwandt

Da die Bibel alle Menschen als Sünder bezeichnet und wir alle miteinander verwandt sind (Apg. 17, 26—“Und er hat gemacht, daß von einem Blut aller Menschen Geschlechter auf dem ganzen Erdboden wohnen…”), ergibt das Evangelium nur einen Sinn auf der Grundlage, daß alle Menschen, die je gelebt haben (außer der ersten Frau7), Nachkommen des ersten Menschen (Adam) sind. Wenn dies nicht so wäre, könnte das Evangelium weder erklärt noch verteidigt werden.

Somit gab es am Anfang nur EINEN Menschen—von dem Staub der Erde geschaffen (1. Mose 2, 7).

Diese Tatsache erklärt ebenfalls, daß Kains Frau ein Nachkomme Adams ist. Sie hätte nicht von einer anderen ‘Menschenrasse’ stammen können und muß somit als Adams Nachkomme angesehen werden.

Die Erste Frau

In 1. Mose 3, 20 lesen wir: “Und Adam hieß sein Weib Eva, darum daß sie eine Mutter ist aller Lebendigen.” Mit anderen Worten, alle Menschen (mit Ausnahme von Adam) sind Nachkommen Evas. Sie war die erste Frau.

Eva wurde aus Adams Rippe geschaffen (1. Mose 2, 21-24)—ein einzigartiges Ereignis. Im Neuen Testament benutzen sowohl Jesus (Matthäus 19, 4-6) als auch Paulus (Epheser 5, 31) dieses historische und einmalige Geschehen als Grundlage für die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau.

Außerdem wird uns in 1. Mose 2, 20 mitgeteilt, daß Adam beim Betrachten der Tiere keine Gefährtin finden konnte—es gab niemanden von seiner Art.

All dies macht deutlich, daß es am Anfang nur EINE Frau und kein ‘Geschlecht’ von Frauen gab.

Wie können Christen das Evangelium verstehen und erklären, wenn sie nicht imstande sind, darzulegen, daß alle Menschen (Kains Frau inbegriffen) ihre Herkunft letztendlich auf Adam und Eva zurückführen können? Womit rechtfertigen sie die Tatsache, Missionare zu jedem Stamm und in jede Nation senden zu wollen? Wir Christen müssen in der Lage sein, das Evangelium und alles, was es lehrt, zu verteidigen.

Kains Frau

Wer war Kain?

Kain war das in der Heiligen Schrift erwähnte erste Kind Adams und Evas (1. Mose 4, 1). Er und seine Brüder, Abel (1.Mose 4, 2) und Seth (1. Mose 4, 25), waren Teil der ersten Generation Kinder, die je auf dieser Erde geboren wurde. Obwohl diese drei Söhne insbesondere erwähnt werden, hatten Adam und Eva noch andere Kinder.

Kains Brüder und Schwestern

In 1. Mose 5, 4 lesen wir eine Aussage, die das Leben Adams und Evas zusammenfaßt: “[Und Adam] lebte darnach achthundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter.”

Adam und Eva hatten viele Söhne und Töchter. In der Tat, der jüdische Historiker Josephus teilt uns mit, daß “die Anzahl der Kinder Adams nach alter Tradition 33 Söhne und 23 Töchter betrug.”8

Die Heilige Schrift teilt uns nicht mit, wie viele Kinder Adam und Eva geboren wurden. Aber betrachtet man ihre lange Lebenszeit (Adam lebte 930 Jahre - 1. Mose 5, 5), erscheint es logisch, anzunehmen, daß es viele gewesen sind! (Denkt an das Gebot, das sie erhalten hatten: “Seid fruchtbar und mehret euch”—1. Mose 1, 28)

Die Frau

Wenn wir nun gänzlich von der Heiligen Schrift ausgehen, ohne irgendwelche persönlichen Vorurteile oder andere außerbiblischen Vorstellungen, müssen wir annehmen, daß zu der Zeit, in der es nur die eine Generation gab, Brüder ihre Schwestern heiraten mußten. Ansonsten hätte es keine weiteren Generationen gegeben!
Uns wird nicht berichtet, zu welchem Zeitpunkt Kain geheiratet hat. Es werden uns auch keine Einzelheiten anderer Ehen und Kinder mitgeteilt, aber wir können mit Sicherheit davon ausgehen, daß Kains Frau vermutlich seine Schwester oder eine nahe Verwandte gewesen ist.

Einwände

Gottes Gesetze

Viele lehnen unverzüglich die Schlußfolgerung ab, daß die Söhne und Töchter von Adam und Evas miteinander verheiratet waren. Sie berufen sich auf das Gesetz, das die Heirat zwischen Bruder und Schwester verbietet. Einige sagen, daß man seine Verwandten nicht heiraten kann. Aber wenn man nicht seinen Verwandten heiratet, heiratet man keinen Menschen! Eine Frau ist schon vor ihrer Ehe mit ihrem Mann verwandt, da wir alle Nachkommen von Adam und Eva sind—wir sind alle von einem Blut. Dieses Gesetz, das nahen Verwandten verbot, zu heiraten, wurde erst zur Zeit Moses gegeben (3. Mose 18-20). Unter der Voraussetzung, daß die Heirat zwischen einem Mann und einer Frau fürs Leben stattfand (laut 1. Mose 1 und 2), galt es ursprünglich (vor der Zeit Moses) nicht als Ungehorsam dem Gesetz Gottes gegenüber, wenn sich nahe Verwandte (sogar Brüder und Schwestern) verheirateten.

Denkt daran, daß z.B. Abraham mit seiner Halbschwester verheiratet war (1. Mose 20, 12)9. Erst zur Zeit Moses (ungefähr 400 Jahre später) verbot Gottes Gesetz solche Heiraten10.

Biologische Mißbildungen

In der heutigen Zeit ist es Brüdern und Schwestern (sowie Halbbrüdern und Halbschwestern, usw.) gesetzlich nicht erlaubt, sich zu verheiraten und Kinder zu bekommen.

Es ist wahr, daß Kinder, die durch eine Vereinigung zwischen Bruder und Schwester entstanden sind, ein höheres Risiko tragen, mißgebildet zu sein. In der Tat, je enger das Paar miteinander verwandt ist, desto größer besteht das Risiko einer mißgestalteten Nachkommenschaft. Diese Tatsache ist auch für einen Laien leicht verständlich, ohne in alle technischen Einzelheiten zu gehen.

Jede Person erbt von ihrer Mutter und ihrem Vater eine Gengruppe. Leider enthalten Gene heute viele Fehler (aufgrund der Sünde und des Fluches), die sich in einer Vielfalt von Arten zeigen. Manche Menschen lassen z.B. die Haare über die Ohren wachsen, um die Tatsache zu verstecken, daß ein Ohr niedriger gewachsen ist als das andere. Bei anderen liegt die Nase nicht ganz in der Mitte des Gesichtes, oder der Kiefer ist nicht wohlgeformt. Laßt uns ehrlich sein, der Hauptgrund, warum wir uns als normal ansehen, ist, weil wir es so beschlossen haben.

Je enger zwei Menschen miteinander verwandt sind, desto eher werden sie ähnliche Fehler in ihren Genen, von den gleichen Eltern geerbt, vorfinden. Deshalb ist es wahrscheinlich, daß Bruder und Schwester in ihrer genetischen Substanz gleichartige Fehler aufweisen. Entstünde eine Vereinigung zwischen diesen beiden, würden deren Kinder eine Gengruppe von jedem Elternteil erhalten. Da diese Erbanlagen wahrscheinlich gleichartige Fehler aufweisen, paaren sich die Defekte und erzeugen Mißbildungen bei den Kindern.

Umgekehrt, je weitläufiger Eltern miteinander verwandt sind, desto wahrscheinlicher ist es, daß ihre Gene unterschiedliche Fehler aufweisen. In solch einem Fall erhalten die Kinder, die eine Gengruppe beider Elternteile erben, möglicherweise einige der Genpaare, die jeweils nur ein schlechtes Gen enthalten. Das gute Gen neigt dazu, sich über das schlechte Gen zu schieben, so daß eine (auf jeden Fall schlimme) Mißbildung nicht stattfindet. Anstatt z.B. gänzlich entstellte Ohren zu haben, mag eine Person nur krumme Ohren haben! (Im allgemeinen degeneriert das menschliche Geschlecht langsam, da sich die Defekte mit jeder Generation anhäufen.)

Diese heute zutreffende Tatsache fand jedoch auf Adam und Eva keine Anwendung. Die beiden ersten Menschen waren vollkommen, als sie geschaffen wurden. Alles, was Gott gemacht hatte, war “sehr gut” gewesen (1. Mose 1, 31). Das heißt, daß ihre Gene vollkommen waren—keine Fehler! Aber als Sünde (durch Adam—1. Mose 3, 6) in die Welt eintrat, belegte Gott die Welt mit einem Fluch, so daß die vollkommene Schöpfung daraufhin zu degenerieren begann, d.h. Tod und Verfall erlitt (Röm. 8, 22). Diese Degeneration würde nach einer langen Zeit mit allen nur möglichen Defekten in dem genetischen Material lebendiger Wesen enden.

Aber Kain gehörte der ersten Generation Kinder an, die je geboren wurden. Er (sowie seine Brüder und Schwestern) hätten praktisch keine unvollkommenen Gene von Adam und Eva erhalten, da die Folgen der Sünde und des Fluches am Anfang eher minimal gewesen wären. Unter diesen Umständen hätten Bruder und Schwester einander heiraten können, ohne jegliche Gefahr mißgebildeter Nachkommen.

Zur Zeit Moses (ungefähr 2500 Jahre später) hatten sich die Mißbildungen in der menschlichen Rasse zu solch einem Ausmaß angehäuft, daß es für Gott notwendig wurde, Gesetze zu erlassen, die die Heirat von Brüdern und Schwestern (sowie engen Verwandten) verbieten (3. Mose 18-20)11.

(Außerdem gab es mittlerweile so viele Menschen auf der Erde, daß es für enge Verwandte keinen Grund gab, sich verheiraten zu müssen.)

Alles in allem scheint es drei zusammenhängende Gründe für die Einführung von Gesetzen zu geben, die Ehen mit engen Verwandten verbietet:

  1. ende Gefahr, entartete Nachkommen zu zeugen, zu schützen.
  2. Gottes Gesetze trugen dazu bei, die jüdische Nation stark, gesund und innerhalb der Absichten Gottes zu erhalten.
  3. Diese Gesetze waren ein Mittel, um den einzelnen, die Familie und die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit zu beschützen. Der psychologische Schaden, der durch inzestuöse Vereinigungen entsteht, sollte nicht als geringfügig hingestellt werden.

Kain und das Land Nod

“Also ging Kain von dem Angesicht des Herrn und wohnte im Lande Nod, jenseit Eden, gegen Morgen. Und Kain erkannte sein Weib, die ward schwanger und gebar den Henoch. Und er baute eine Stadt, die nannte er nach seines Sohnes Namen Henoch.”

Manche behaupten, daß der Abschnitt in 1. Mose 4, 16.17 aussagt, daß Kain ins Land Nod ging und dort eine Frau fand. Sie schließen daraus, daß es somit eine andere Menschenrasse auf der Erde gegeben haben muß, die kein Nachkomme Adams war und somit Kains Frau zeugte.

Daß alle Menschen, Kains Frau eingeschlossen, Nachkommen Adams sind, haben wir schon gelernt. Der obige Bibelabschnitt sagt auch nicht aus, daß Kain in das Land Nod ging und eine Frau fand—er erkannte an jenem Ort seine Frau (hatte Geschlechtsverkehr mit ihr). Jean Calvin kommentiert diesen Vers wie folgt:
“Im Zusammenhang gesehen können wir zur Schlußfolgerung kommen, daß Kain, bevor er seinen Bruder erschlug, eine Frau geheiratet hatte; ansonsten hätte jetzt Mose etwas hinsichtlich seiner Heirat gesagt.”12

Kain war verheiratet gewesen, bevor er ins Land Nod zog.13

Vor wem hatte Kain Angst? (1. Mose 4, 14)

Einige behaupten, daß außer den Nachkommen von Adam und Eva noch viele andere Menschen auf der Erde gelebt haben müssen, weil Kain sich ansonsten nicht so vor denjenigen hätte zu fürchten brauchen, die ihn wegen des Totschlags an Abel umbringen wollten.

Zum ersten hätten nur enge Verwandte von Abel einen Grund gehabt, Kain Schaden anzutun.

Zum zweiten war zwischen Kains und Abels Geburt sowie Abels Tod schon eine ziemlich lange Zeit vergangen. 1. Mose 4, 3 besagt folgendes:

“Es begab sich aber nach etlicher Zeit, daß Kain dem Herrn Opfer brachte von den Früchten des Feldes.”

Ich betone ‘nach etlicher Zeit.’ Wir wissen, daß Seth geboren wurde, als Adam 130 Jahre alt war (1. Mose 5, 3). Eva sah in ihm einen ‘Ersatz’ für Abel (1. Mose 4, 25). Die Zeitspanne zwischen Kains Geburt und Abels Tod mag somit 100 oder sogar noch mehr Jahre umfaßt haben. Diese Tatsache läßt den anderen Kindern von Adam und Eva genügend Zeit, sich zu verheiraten und Kinder zu zeugen. Zu dem Zeitpunkt, als Abel getötet wurde, hat es schon eine beträchtliche Anzahl Nachkommen von Adam und Eva geben können, die mehrere Generationen umfaßte.

Woher stammte die Technik?

Einige sind der Meinung, daß es in dem Land Nod schon eine gut ausgeprägte, möglicherweise von anderen ‘Rassen’ entwickelte Technik gegeben haben muß, damit Kain eine Stadt bauen konnte.

Die Nachkommen von Adam und Eva sind sehr intelligente Menschen gewesen. Uns wird berichtet, daß Jubal Musikinstrumente, z.B. Geigen und Orgeln, baute (1. Mose 4, 21), und Thubalkain mit Erz und Eisen arbeitete (1. Mose 4, 22).

Aufgrund intensiver evolutionärer Indoktrination sind viele der Meinung, daß unsere Generation die am weitesten entwickelte ist, die es je auf diesem Planeten gegeben hat. Nur weil wir Düsenflugzeuge und Computer produziert haben, bedeutet das nicht, daß wir die intelligentesten oder am weitesten entwickelten Menschen sind. Diese moderne Technik ist in Wirklichkeit nur eine Ansammlung von Wissen.

Wir müssen daran denken, daß unser Gehirn seit 6000 Jahren (seit Adam) unter dem Fluch leidet. Verglichen mit Menschen, die vor vielen Generationen gelebt haben, sind wir sehr herabgesunken. Wir sind lange nicht so intelligent und erfinderisch, wie es die Kinder von Adam und Eva waren. Die Heilige Schrift gibt uns fast von Anfang an eine Vorstellung von fortschrittlicher Technik.

Kain hatte das Wissen und Talent zum Städtebau!

Schlußfolgerung

Einer der Gründe, warum viele Christen die Frage nach Kains Frau nicht beantworten können, ist, weil sie dazu neigen, auf die heutige Welt zu schauen (und die Probleme, die mit der Heirat von engen Verwandten verbunden sein würden), und nicht auf den klaren historischen Bericht, den Gott uns gegeben hat.

Sie versuchen, die Schöpfungsgeschichte von unserer heutigen Lage aus zu erklären, anstatt das wahre biblische Geschehen in unserer Welt mit ihren durch Sünde erfolgten Veränderungen zu verstehen. Da sie ihre Weltanschauung nicht auf die Heilige Schrift gründen, sondern mit einer weltlichen Denkweise an die Bibel herangehen, sind sie für die einfachen Antworten blind.

Die Schöpfungsgeschichte ist ein Bericht des Gottes, der anwesend war, als sich die Geschichte zutrug. Sie ist das Wort des Einen, der alles weiß und ein verläßlicher Zeuge aus der Vergangenheit ist. Nehmen wir das 1. Buch Mose als Grundlage für unser Verständnis der Geschichte, so ergeben sich untrügliche Beweise, die ansonsten ein echtes Rätsel wären. Wenn die Evolution wahr wäre, dann hätte die Wissenschaft ein noch größeres Problem als Kains Frau. Sie müßte nämlich erklären können, wie sich der Mensch durch Mutationen überhaupt hätte weiterentwickeln können, da dieser Prozeß in allen Kindern Mißbildungen zur Folge gehabt hätte. Die bloße Tatsache, daß Menschen Kinder zeugen können, die im großen und ganzen nicht entartet sind, ist ein Beweis für die Schöpfung und nicht für die Evolution.

Sollten Sie an zusätzlicher Information interessiert sein, schreiben Sie bitte an das nächstgelegene Büro von Answers in Genesis (siehe Innenseite der vorderen Titelseite).


  1. Hollywood-Verfilmung der berühmten Gerichts-verhandlung gegen Scopes. Ham, Ken. 1996. “The Wrong Way Round!” Creation ex nihilo. Vol. 18(3), S. 38-41. Menton, David. 1997. “Inherit the Wind: An Historical Analysis.” Creation ex nihilo. Vol. 19(1), S. 35-38. Zurück zum text.
  2. Film von Robert Zemeckis, herausgebracht am 11. Juli 1997 von Warner Bros. Nach dem gleichnamigen Buch “Contact” von Carl Sagan, 1985. Pocket Books, New York. Zurück zum text.
  3. The World’s Most Famous Court Trial, Tennessee Evolution Case (A word-for-word report). 1990. Bryan College (Neuauflage). S. 302. Zurück zum text.
  4. Sagan, Carl. 1985. Contact. Pocket Books, New York. Zurück zum text.
  5. Sagan, Carl. 1997 (deutsche Übersetzung). Contact. Knauer Verlag, München. S. 28. Zurück zum text.
  6. Apologetik - griech. avpologi,a (apologia), die wissenschaftliche Verteidigung und Rechtfertigung unseres Glaubens an Jesus Christus und unserer Hoffnung auf Erlösung, wie in 1. Petr. 3, 15 angeordnet. Dies erfordert eine gründliche Kenntnis der Heiligen Schrift und beinhaltet die Lehren hinsichtlich der Schöpfung, der Erbsünde, des Fluches, der Sintflut, der jungfräulichen Geburt, des Lebens und Wirkens von Jesus von Nazareth, des Kreuzes, der Kreuzigung, der Auferstehung, der Himmelfahrt, der Verheißung auf das zweite Kommen sowie die eines Neuen Himmels und einer neuen Erde. Der Apologet muß die Fähigkeit besitzen, diese verschiedenen Lehren logisch und deutlich erklären zu können, so daß der Glaube und die Hoffnung in Jesus Christus gerechtfertigt sind. Zurück zum text.
  7. In gewissem Sinne war auch Eva ein “Nachkomme” Adams, da sie aus seinem Fleisch erschaffen wurde und somit eine biologische Verbindung zu ihm bestand
    (1. Mose 2, 21-23). Zurück zum text.
  8. Josephus, Flavius. (übersetzt von William Whiston, A.M.) 1981. The Complete Works of Josephus. Kregel Publications, Grand Rapids, Michigan. S. 27. Zurück zum text.
  9. Ein anderes Beispiel wäre Isaaks Frau, Rebekka,—sie war Isaaks Kusine zweiten Grades (1. Mose 24, 15) Zurück zum text.
  10. 3. Mose 18-20 Zurück zum text.
  11. Einige haben behauptet, daß durch derartige Gesetzesänderungen bewiesen ist, daß Gott seine Entscheidung geändert hat. Aber dem ist nicht so! Gott führte unseretwillen neue Gesetze ein—aufgrund der Veränderungen, die die Sünde mit sich brachte, und weil sich Gott nie ändert. Zurück zum text.
  12. Calvin, Jean. 1979, Neuauflage. Commentaries on the First Book of Moses Called Genesis. Baker House, Grand Rapids, Michigan. Vol. 1, S. 215. Zurück zum text.
  13. Auch wenn Calvins Anregung zu diesem Thema inkorrekt wäre, hätten dennoch zahlreiche Nachkommen von Adam und Eva ausreichend Zeit gehabt, auszuziehen und sich in anderen Gebieten, wie z.B. im Land Nod, niederzulassen. Zurück zum text.

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Edited by Don Batten, Ph.D. / Authors: Ken Ham, Jonathan Sarfati, and Carl Wieland, adapted from The Revised & Expanded Answers Book (Master Books, 2000). / Supplied by Creation Ministries International

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